Spielvorschau gegen SpVgg Bayern Hof – 27.07.2024

SpVgg Bayern Hof gibt sich siegessicher: 0:4 – 0:4 – 1:3 – 0:3 – 0:1

Liebe Sportfreunde, zum ersten Heimspiel der Bayernligasaison 2024/25 begrüßt Sie der FC Eintracht Münchberg an diesem Wochenende nach 37 Jahren wieder einmal gegen die SpVgg Bayern Hof recht herzlich auf unserer vereinseigenen FCE-Platzanlage unterm Rohrbühl, künftig dank eines neuen Sponsors unter dem Namen FORTUNA-ARENA. Unser besonderer Gruß gilt natürlich der Gastmannschaft mit ihren zahlreichen Anhängern aus der Saalestadt, sowie natürlich auch der Vielzahl an Ehrengästen, die wir besonders willkommen heißen, und mit denen wir gemeinsam auf ein interessantes Spiel hoffen.

Nach 55 Jahren ist es einer vorwiegend jungen, engagierten und couragiert auftrumpfenden Münchberger Mannschaft gelungen, die am Ende zwar überraschende, aber doch insgesamt verdiente Meisterschaft in der Landesliga zu erringen und damit in die Bayernliga Nord aufzusteigen. Vergleicht man einmal die Mannschaften, die in der Saison 1968/69 Teilnehmer der damals einteiligen Bayernliga waren mit der aktuellen Zusammensetzung, so sind es nun Vereine, die vor über fünfzig Jahren auch unter Fachleuten kaum bekannt waren, genannt seien hier SC Eltersdorf, DJK Gebenbach, TSV Abtswind oder auch DJK Ammerthal. In den 60er Jahren waren es in der damals einteiligen Bayernliga Mannschaften aus dem Süden Bayerns, wie Straubing, Kaufbeuren, die Münchner Vereine von Bayern Amateure, Helios oder Wacker, die neben den oberfränkischen Schwergewichten wie SpVgg Bayreuth, Haßfurt, Lichtenfels, Coburg und VfB Helmbrechts die sportlichen Akzente ihrer Zeit setzten. Unser heutiger Gegner, die SpVgg Bayern Hof, damals noch als FC Bayern Hof, war in den späten 60er- und frühen 70er-Jahren das sportliche Aushängeschild im nördlichen Bayern und klopfte mehrmals energisch an das Tor zur Bundesliga. Eine Erinnerung, die vielen älteren Hofer Sportinteressierten im Gedächtnis geblieben ist, und – so war es zumindest der lokalen Presse zu entnehmen – die auch heute noch bei dem einen oder anderen Tränen fließen lässt, wenn an die ehemals ruhmreiche Zeit gedacht wird, oder  –  „damals, als wir Bayern München mal besiegt haben“ – wie es der neue Sponsor der SpVgg Bayern Hof, Oliver Herrmann, gegenüber der Presse äußerte. 

Der Auftakt der SpVgg Bayern Hof verlief aber zumindest ergebnistechnisch trotz teilweiser Überlegenheit nicht nach dem Wunsch und den Vorstellungen der Hofer Vereinsverantwortlichen, denn die Saalestädter als Tabellensechster der abgelaufenen Saison mussten sich zum Auftakt auf der „Grünen Au“ gegen den zuletzt Tabellendritten SC Eltersdorf mit 0:1 geschlagen geben. Zwar können nach dem ersten Spieltag noch keine Rückschlüsse über den weiteren Verlauf der Saison getroffen werden, aber neben dem torlosen Remis unseres Teams beim Tabellenneunten der abgelaufenen Saison, dem TSV Neudrossenfeld, kann sicherlich auch der Erfolg eines weiteren Neulings, der SpVgg SV Weiden, gegen den in der letzten Saison lange vor dem Aufstieg stehenden VfB Eichstätt als Überraschung gewertet werden, die Mannschaft aus der Oberpfalz ist übrigens das einzige Team, das auch Gegner im Spieljahr 1968/69 war. Die Tabellenführung hat sich aber erstmals der ASV Cham, gesichert, der gegen den erst in der Relegation gesicherten SV Fortuna Regensburg mit 5:2 triumphierte.

Unser heutiger Gegner, die SpVgg Bayern Hof – ich will an dieser Stelle den offiziellen Vereinsnamen verwenden, auch wenn viele Hofer Verantwortliche inzwischen den Namen der in der Fusion aufgenommenen und in früheren Jahren durchaus sportlich erfolgreichen SpVgg Hof zunehmend ignorieren – ging mit großen Ambitionen in die neue Spielsaison. Dank neuer Sponsoren konnten die in der vorhergehenden Vorstandschaft aufgelaufene Schulden in fünf- bis sechsstelliger Höhe getilgt werden, anscheinend ist auch darüber hinaus genügend flüssiges Kapital vorhanden, um die durch den Weggang der beiden erfolgreichsten Torschützen Jean Paul Ajala-Alexis und Yannick Frey entstandene Lücke zu schließen. Aktuell ist der sportliche Leiter Stefan Stadelmann auf der Suche nach gleichwertigem Ersatz, aber, wie es der lokalen Presse zu entnehmen war, waren sowohl Gloire Amand als auch der Japaner Nao Oriyama entweder nicht den Wünschen des Trainers entsprechend oder auch nicht willens, den Weg nach Hof zu gehen. Bisher gab es daher bis zum letzten Wochenende erst die Zusage eines weiteren Torhüters, des Albaners Fatjon Collari – nach Trainer Sajaia die „albanische Katze“ – vom SC 04 Schwabach, der in Konkurrenz zum bisherigen Keeper Lukas Kycek treten soll. An diesen Torhüter haben die Akteure des FCE Münchberg übrigens gute Erinnerungen, denn im letzten Punktspiel gegen den SC 04 Schwabach musste Collari nicht weniger als viermal hinter sich greifen. Dies wird allerdings gegen den heutigen Gegner nur Wunschdenken sein, denn mit der SpVgg Bayern Hof und unserem FCE treffen zwei Teams aufeinander, die in der Bayernliga kaum unterschiedlicher sein könnten. Auf Facebook wurde zuletzt ein Videoclip veröffentlicht, der im Audi-Zentrum Hof im Rahmen eines „Doppelpass-Events“ veröffentlicht wurde. Höchst professionell wurden bei der Präsentierung der Mannschaft und der Sponsoren die Fäden für eine glänzende Zukunft gesponnen, nicht nur die Oberbürgermeisterin der kreisfreien Stadt Hof, Eva Döhla, sondern auch der Landrat des Kreises Hof, Dr. Oliver Bär, gaben sich dabei die Ehre. Nicht nur in diesem Event, sondern auch in der Vielzahl der fast täglichen Berichterstattung in der lokalen Presse wird deutlich gemacht, dass die Saalestädter nicht nur in der Spitzengruppe der Bayernliga agieren wollen, sondern „perspektivisch“ in die Regionalliga aufzusteigen gedenken. Dazu müsse man neue Sponsoren gewinnen, soll der Etat noch weiter erhöht werden, parallel dazu vermerke man gemäß eines Artikels in der lokalen Presse eine gewisse Professionalisierung, gleichzeitig solle auch ein Vereinsleben entstehen. In dieser Hinsicht scheint die Truppe von Trainer Markus Bächer den Gästen ein gutes Stück voraus zu sein, denn wer unsere Akteure in der Landesliga erlebt hat, kennt den „Spirit“ in der Mannschaft und im Verein, der hoffentlich auch erhalten bleibt, wenn in der Bayernliga Rückschläge zu erwarten sind. Denn, realistisch betrachtet, geht es für die Bächer-Schützlinge nach dem sportlichen Aufstieg innerhalb von 15 Jahren aus der Kreisliga bis in Bayernliga nur um den Klassenerhalt, zumindest aber das Erreichen der Relegationsplätze.

Nun nochmals zurück zur anfangs gewählten Überschrift: Am Ende des Videoclips über das Event im Audi-Zentrum Hof wurden anlässlich der Präsentation der Mannschaft und der Sponsoren auch einige Mitglieder der Führungsgremien der SpVgg Bayern Hof nach ihren Tipps für die ersten beiden Begegnungen gefragt.

Zeigte man sich dabei in der Begegnung gegen Eltersdorf noch vorsichtig, wenngleich niemand auf einen Erfolg der Gäste setzte, war man sich aber für die Partie in Münchberg hinsichtlich eines Auswärtserfolges sicher:  0:4 – 0:4 – 1:3 – 0:3 – 0:1.

Wählen wir hier am besten die Worte von Franz Beckenbauer: „Schaun mer mal“

Mit sportlichen Grüßen
Dieter Rücker